Mittwoch, 30. Dezember 2015

Fragen über Fragen

und ausgesprochen interessant manchmal. Sie werden gestellt - von Bloggern an Blogger, zum Beispiel hier:
http://www.booknerds.de/2015/10/deretwasanderefragebogen/

Da ich gerade über einer Hauptfigur meines neuen Romans brüte, das schon oft getan habe und, wie es scheint, auch noch eine Weile tun werde, mache ich hier eine Pause und beantworte Fragen der Booknerds, zumindest ein paar.


Runde 1 - gemischte Fragen an Blogger, Redakteure und mehr:

- Welche Daseinsberechtigung hat dein Blog?
Das habe ich mich bei meinem letzten auch gefragt und ihn geschlossen, als mir keine Antwort eingefallen ist. Kurz darauf habe ich eine Beratung für den Weg in die Selbständigkeit in Anspruch genommen und die dringende Empfehlung erhalten, ein Blog oder eine Homepage zu betreiben und schwupps ... da ist er. Ich bewerbe im Blog mein Buch, meine Schreibkurse und beantworte auch schon einmal nichtgestellte Fragen.

- Der Blog oder das Blog?
Eigentlich DAS ...Logbuch. Aber mir fällt die sächliche Form schwer. Darum beschließe ich jetzt, in diesem Augenblick, ab heute DER Blog zu sagen, zu schreiben und sogar zu denken - aber das habe ich sowieso schon immer getan.

- Einer deiner Artikel wird von einem anderen Blogger oder beispielsweise einem Amazon-Rezensenten geklaut. Wie reagierst du?
Wahrscheinlich bin ich empört, tadele mich aber Minuten später selbst für meine kleinlichen Gefühle. Warum die geistigen Höhenflüge nicht teilen oder einfach stolz darauf sein, dass ein anderer meinen Artikel zum Niederknien findet und ihn deshalb stehlen muss? Da fehlt es eben ganz klar an Selbstbewusstsein, eigenen Ideen, Fairness, Sozialverhalten, Professionalität, ...!  ICH habe soetwas jedenfalls NICHT nötig! Tss! Aber ich ärgere mich nicht, neinnein.

- Dein Blog ist urplötzlich offline, nichts geht mehr. Wie reagierst du?
Ich verdrehe die Augen, fluche, denke darüber nach, wieder mit Füllfederhalter zu schreiben und mir eine Kammer unter einem stark beschädigten Dach zu mieten, um in den vollkommenen Genuss eines romantischen Schriftstellerinnendaseins zu kommen. Nach diesem Anfall rufe ich meinen Sohn an und frage scheinheilig, wie es ihm geht. Ich werde alle Möglichkeiten mütterlicher Schmeicheleien und Drohungen hervorkramen und sogar zur Anwendung bringen, wenn nötig. Tja, und dann weiß ich auch nicht weiter. Vielleicht sehe ich den Totalausfall schließlich als ein Zeichen: Manche Blogs sollen einfach nicht sein.

- Du hast einen Gutschein erhalten, um 2500 gleiche Artikel deiner Wahl mit dem Logo deines Blogs als Werbeartikel anfertigen zu lassen. Allerdings sind Flyer, Lesezeichen, T-Shirts und Kugelschreiber tabu.
Am liebsten hätte ich Pixibücher, in denen eine Kurzgeschichte von mir steht - draußen dann das Logo, das ich nicht habe. Müsste ich dann schnell noch entwerfen.
Sonst könnte ich mir winzige Leselampen vorstellen, Schokoladetafeln oder Pralinenpackungen - winzige natürlich. Schlüsselanhänger oder gleich ein Tattoo? Notizbücher, Postkarten, Mousepads, Siegelringe, Straßenbahnaufkleber, Burgwappen. Oh, ist das aufregend, ich freue mich so!

- Nenne zwei Bücher und deinen passenden Soundtrack dazu.
Das ist sehr schwierig, weil ich wenig Musik höre. (Wenn ich jetzt mein eigenes Buch nenne, in dem sogar ein bisschen Musik aus Schwanensee eine Rolle spielt, wäre das doof, oder? Jaaa!)
Mir fällt nichts ein, wirklich. Bücher und Musik sind voneinander entfernt, für mich zumindest. Ich kann aber verraten, dass ich The Blues Shop Trio mag und sowieso viele Stücke der 60er und 70er. 
Mir fallen auch direkt zwei Bücher ein: 
Philipp Hedemann, Der Mann, der den Tod auslacht
Elke Schmitter, Frau Sartoris

- Schreibst du deine Rezensionen handschriftlich vor?
Notizen dazu ja. Dann formuliere ich am PC und schreibe solange um, bis es passt.

- Verunstaltest du Bücher für deine Schreibarbeit mit Knicken, Markierungen etc. oder behandelst du sie eher wie ein rohes Ei?
Da ich oft Fachliteratur lese, mit den Texten arbeite, behandele ich die Bücher meistens auch wie Arbeitsmaterial: Ich schreibe hinein und beklebe sie mit bunten Zetteln. Wenn ich von Autoren gebeten werde, ein Manuskript durchzulesen, schreibe ich, wenn von den Verfassern erlaubt, auch an den Rand. 
Mit Romanen gehe ich meistens sehr pfleglich um, es sei denn, sie nerven mich so gewaltig, dass ich sie später nicht einmal mehr verschenken oder verkaufen will. Dann benutze ich sie als Arbeitsmaterial, um aus den (vermeintlichen?) Fehlern zu lernen, streiche, kritzle, knicke.

- Wenn du eine Schreibblockade hast - wie gehst du vor, um sie zu überwinden?
Ich beantworte Fragen anderer Blogger. Wenn ich damit fertig bin, suche ich mir einen frischen Ansatz, z.B. die Entwicklung einer bestimmten Figur. Ich lade sie beispielsweise zu einem Interview ein. Oder ich entwerfe Gegend. Oft hilft es auch, Pause zu machen und einen Roman zu lesen, sich inspirieren zu lassen. Dazu gehört auch langes Spazierengehen.

- Schreibe ein kleines Gedicht (mindestens Vierzeiler) über deinen Blog.
Nein!

- Du liest in einer anderen Rezension absoluten (tatsächlichen!) Unfug - sie quillt über vor inhaltlichen Fehlern. Kommentierst du? Schreibst du den Verfasser an? Oder hältst du die Finger still?
Wenn es um eigene Texte geht, sage ich nichts. Ich habe kein Interesse an verzweifelt erscheinender Selbstverteidigung. Ich gucke eher, ob etwas Wahres an der Kritik ist, die ich dann für mich nutzen kann. Läse ich unsinnige Rezensionen über Bücher anderer Autoren, die mir gefallen, würde ich eine Dikussion beginnen wollen.

- Hast du schon einmal eine Idee von anderen Bloggern geklaut?
Ich hoffe nicht! Wenn ich etwas aufnehme, tue ich das mit dem Verweis auf den Ursprung. Es sei denn, mir ist nicht bewusst, dass es die Idee eines anderen ist. Vorgeworfen ist es mir bisher nicht. Da kommt die Angst eines Plagiatvorwurfs gleich ins Spiel. Ist der geniale Satz, der mir heute Nacht eingefallen ist, und meinen Roman endlich auf den Punkt bringt, wirklich mein Satz, oder ist es ein fremder, der sich irgendwann in meinem Gehirn verhakt hat?

- Hast du dich schon mal einer Formulierung in einer anderen Rezension bedient, die du gern so ähnlich auch in einem deiner Texte haben wolltest?
Nein. Vielleicht liegt es daran, dass ich noch nicht viele Rezensionen geschrieben habe, aber vielleicht werde ich eines Tages zu einer ganz schlimmen Abschreiberin. 

- Das exotischste Buch in deiner Sammlung ist:
Was ist denn ein exotisches Buch? Eins mit Palmen?
Schlimme exotische (Nein, ich verrate nicht, was schlimm exotisch ist!) Bücher habe ich entsorgt. Dazu zählten u.a. meine Tagebücher, die ich im Alter von 12 Jahren geschrieben habe. Und sonst exotisch? Gilt Romy Haag als Exotin? Ein bisschen sicher immer noch, also gewinnt sie den Preis und darf auf mein Treppchen:
Romy Haag, Eine Frau und mehr


Die erste Runde ist beendet und hat Spaß gemacht. Wer möchte noch - Fragen beantworten oder stellen?
Vielen Dank an die Booknerds!

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