Samstag, 23. Juli 2016

Es war einmal ...

So beginnen Märchen, vielleicht auch ein paar Kurzgeschichten und Romane. Dieser Anfang ist also bekannt und darum suchen wir im nächsten Schreibkurs nach Alternativen.


Erste Sätze
Schreibkurs am Montag, den 7. November 2016
von 18.00 - 21.00 Uhr 
im 
Burgenweltverlag
Hastedter Osterdeich 241
28207 Bremen 

Ihr könnt euch im Burgenweltverlag bei Jana Hoffhenke anmelden:
service@burgenweltverlag.de,
auf diesem Blog
oder hier
s.meywerk@web.de

Natürlich funktioniert die Anmeldung auch per Telefon:
Sylvia Meywerk: 0421-7940176
Jana Hoffhenke: 0421-57716937

Die Teilnehmerzahl ist auf sechs beschränkt und
die Kosten für den dreistündigen Kurs betragen 20,- Euro.


Was erwartet euch dieses Mal?

Wir überprüfen erste Sätze aus der Literatur. Ihr könnt aber gern eure eigenen Texte mitbringen, die wir uns dann gemeinsam ansehen - und zwar ohne sie zu verreißen! Kritik ist konstruktiv, sonst nützt sie niemandem.

In diesem Kurs fragen wir, ob deine ersten Sätze oder auch die bekannter Autoren neugierig machen, in den Text hineinziehen und zum Weiterlesen animieren.
Wie immer gibt es auch hier unterschiedliche Ansichten, die alle sein dürfen und sogar sollen.

Wenn euch erste Sätze einfallen, bringt sie mit. Es muss noch keine Geschichte dahinterstehen. Vielleicht entwickeln sich Ideen während des Kurses. Oder danach.

Bei Fragen den Kurs betreffend oder anderen zum Thema Schreiben, könnt ihr euch gern mit mir in Verbindung setzen.

Ein sonniges Wochenende wünscht euch

Sylvia

Sonntag, 17. Juli 2016

Probleme mit der Figur?

Der literarischen selbstverständlich, denn was kümmert uns sonst?!

Im nächsten Schreibkurs, der am Montag, den 5. September 2016 stattfinden wird, geht es noch einmal um die Figuren in euren Geschichten.

Wir versuchen es dieses Mal mit Subtilität und Raffinesse, denn direkt kann jeder.
Wie können wir eine Figur entwickeln, die sich nicht im eigenen Spiegelbild beschreibt, über die wir nicht gleich erfahren, dass sie blond, blauäugig und zierlich ist?

In eigenen Texten (wer möchte, bringt einen mit) und in Texten von bekannten Schriftsteller-innen suchen wir nach dem Besonderen, schärfen unsere Sinne für gute Ausdrücke und Beschreibungen.



- John Steinbeck, Die Straße der Ölsardinen (1945)
Cannery Row ist mehr als nur eine Straße, es ist die Gegend der Ölsardinen und Konservenbüchsen, ist ein Gestank und ein Gedicht, ein Knirschen und Knarren, ein Leuchten und Tönen, ist eine schlechte Angewohnheit, ein Traum. ... besteht aus Alteisen, Blech, Rost, Hobelspänen, aufgerissenem Pflaster, Baustellen voll Unkraut und Kehrichthaufen, aus Fischkonservenfabriken in Wellblechschuppen, aus Wirtschaften, Hurenhäusern, Chinesenhütten, ....

- Bernhard Schlink, Der Vorleser (1995)
Sie zog die Kittelschürze aus und stand in hellgrünem Unterkleid. Über der Lehne des Stuhls hingen zwei Strümpfe. Sie nahm einen und raffte ihn mit wechselnd greifenden Händen zu einer Rolle. Sie balancierte auf einem Bein, stützte auf dessen Knie die Ferse des anderen Beins, beugte sich vor, führte den gerollten Strumpf über die Fußspitze, setzte die Fußspitze auf den Stuhl, streifte den Strumpf über Wade, Knie und Schenkel, neigte sich zur Seite und befestigte den Strumpf an den Strumpfbändern.


John Steinbeck bereitet uns auf sein literarisches Personal vor, indem er uns einen Einblick in die Welt gewährt, in der wahrscheinlich keine Prinzessinnen leben. Oder doch?
Im Text von Bernhard Schlink betrachtet ein Fünfzehnjähriger eine wesentlich ältere Frau beim Anziehen. Aus der Art, wie sie sich bewegt, können wir schon einiges schließen - vielleicht nicht alle das Gleiche, aber das muss auch nicht sein. Neugierig macht diese Szene auf jeden Fall.

Um selbst ein Gespür für besondere Momente und Ausdrücke zu bekommen, werden wir kleine Schreibübungen ausprobieren und die Ergebnisse einander vorstellen - wenn ihr das möchtet.
Dass wir nicht gleich wie John Steinbeck und  Bernhard Schlink schreiben werden, schadet nichts. Auch die beiden haben lange geübt und gefeilt!



SUBTIL UND RAFFINIERT                                   
Schreibkurs                                                   am Montag, den 5.September
Burgenwelt Verlag                                            von 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr
Hastedter Osterdeich 241
28207 Bremen                                                 für 20,- Euro
Tel: 0421-57716937
https://burgenweltverlag.de

Anmelden könnt ihr euch im Verlag bei Jana Hoffhenke oder bei mir hier auf dem Blog, per Mail: s.meywerk@web.de
oder Telefon: 0421-7940176

Ich freue mich auf euch!

Sylvia






Dienstag, 10. Mai 2016

Die Glücklichen

Für ihren Roman "Die Glücklichen" hat Kristine Bilkau Figuren entwickelt, mit denen sie erst einmal gespielt hat. Es sind Szenen entstanden, in denen ihre Protagonisten agieren mussten, weil die Autorin sie in bestimmte Situationen gebracht hat.
Diese Kapitel sind zum Schluss nicht im Roman aufgetaucht, haben lediglich dazu gedient,  Figuren zu entwickeln. Kristine Bilkau ist anscheinend eine Schriftstellerin mit Geduld. Und die hat sich ausgezahlt.
Ein kleines Interview dazu gibt es im Blog  kapitel eins von und mit Cornelius Hartz.

Was heißt das für unsere eigene schriftstellerische Arbeit?
In erster Linie wird klar, dass viele, zum Teil verschlungene Wege zum Ziel führen können.

Besonders interessant finde ich im Hinblick auf den nächsten Schreibkurs (Montag, 23. Mai, siehe unter Label 'Schreibkurs') die Arbeit an den Figuren.
Wenn ihr schon eine Ahnung habt, wer eine Rolle spielen soll, aber noch nicht recht wisst, wie die Geschichte aussehen könnte, hilft vielleicht das Spiel mit Situationen.

- Eure Figur steht im Supermarkt an der Kasse, und zwar weit hinten in einer langen Schlange. Ein Mann mit Gehwagen rast heran, fährt eurer Figur über den Fuß und stellt sich, als sei euer Protagonist/eure Protagonistin unsichtbar, vor ihn/sie in die Warteschlange.
Wie reagiert eure Figur?

- Es klingelt an der Tür eurer Figur. Ein Mann in Uniform steht mit betroffenem Gesicht auf der Schwelle und sagt: "Es tut mir wahnsinnig leid!"

- Eure Figur lernt jemanden kennen und verliebt sich. Schon nach zwei Wochen wollen die beiden zusammen in den Urlaub fahren. Geht das gut? Was muss passieren, damit es funktioniert? Was geht auf keinen Fall? Welches Transportmittel wählen die zwei? Sind sie sich über das Ziel einig? Spielt Geld eine Rolle?

Erinnert euch an Situationen, die für euch selbst skurril, beängstigend, interessant, etc. waren und schickt eure Figur in eine ähnliche Lage.

Gute Reise!


Montag, 25. April 2016

Figuren

Schreibkurs FIGUREN

»Ich habe eine tolle Idee zu einer Geschichte, bin jetzt auf Seite 50 und weiß plötzlich  nicht weiter.«

Diesen Satz kennt wohl jeder, der einem Geistesblitz folgt, sich hinsetzt und drauflosschreibt. Manchmal funktioniert das für einen ganzen Roman, häufig aber nicht.

Gerade bei längeren Texten können Vorüberlegungen helfen.
Geschichten werden von ihren Helden (Protagonisten) und ihren Widersachern (Antagonisten) getragen. Um sie über einen ganzen Roman begleiten zu können, sollten wir mit ihnen vertraut sein, ihr Äußeres wie ihre psychische Beschaffenheit kennen. Erst dann werden sie agieren und eine Geschichte vorantreiben.

Damit ihr euren Figuren Seele einhauchen könnt, haben sich kluge Menschen schlaue Dinge ausgedacht. So viele wie möglich davon werde ich gern mit euch teilen.

Im Schreibkurs habt ihr Gelegenheit, eigene Figuren vorzustellen und an ihnen zu arbeiten. Das muss nicht im Rahmen eines Romans geschehen. Genauso interessant sind Kurzgeschichten oder die Beschäftigung mit einer Figur, die euch einsam und allein durch den Kopf schwirrt. Häufig entstehen aus Vorüberlegungen spannende Texte. Wenn ihr bisher keine Figur entwickelt habt, ist hier die Gelegenheit, damit zu beginnen.

Anhand eurer Entwürfe und von Beispielen aus der Literatur sehen wir uns an, was eine Figur benötigt, um die Leser in den Bann zu ziehen.
Handwerkszeug, das ihr außerdem von mir bekommt, sind:
ein Interviewbogen für eure Figuren,
Charakter-Checklisten,
Spiele zur Annäherung an die Figur.

Ich freue mich über Anregungen und Fragen im Voraus, auf die ich im Kurs eingehen werde.


Schreibkurs FIGUREN                                            Kosten: 20,- Euro
23. Mai 2016 von 18.00 - 21.00 Uhr
im
Burgenwelt Verlag
Hastedter Osterdeich 241
28207 Bremen


Anmelden könnt ihr euch über

Telefon: 0421-7940176
Mail: s.meywerk@web.de
Blog: sylvia-meywerk.blogspot.de


Ich freue mich auf die kreative Zusammenarbeit mit euch!

Herzliche Grüße
Sylvia

Sonntag, 24. April 2016

Buchkinder ...

... sind keine kleinen Druckerzeugnisse, sondern Kinder zwischen 4 und 18 Jahren, die ihre eigenen Bücher schreiben, illustrieren und mithilfe von Erwachsenen veröffentlichen.
Bildende Kunst und Schrift treffen sich fantastisch auf

www.buchkinder.de

Wenn das kein Anreiz für Künstler und Pädagogen ist! Ein Vorzeigeprojekt aus Leipzig, das inspiriert.

In Bremen (wie auch in zahlreichen anderen Städten) gibt es Buchkinder-Ableger, die hier 'Orsolibri' und 'Buchkinder Bremen' heißen.

www.orsolibri.de/buchkinderbremen

Kontakt aufnehmen könnt ihr über:
info@orsolibri.de oder per Telefon unter 0421-36485640.

Ich weiß dann schon, womit ich mich nächste Woche beschäftige. Vielleicht treffen wir uns.

Eine wunderbare Woche mit  wahrscheinlich relativ vielen möglichen Wetterlagen! Sonne wird unbedingt bevorzugt.

Sonntag, 17. April 2016

Poesie

Frühling ist reine Poesie, Melancholie ebenso. Auch Wut kann reimen, Verliebtheit oder die Menschen, die auserkoren werden, zu anstehenden Festen Kluges zu Pappier zu bringen - bevorzugt in poetischer Form.

Hin und wieder reihe auch ich mich ein und kreiere Liedtexte und Gedichte, denn ich habe festgestellt, dass mich der Reim sowie das Spielen mit Wörtern sehr inspiriert, meinen Gedankenfluss beschleunigt. Manchmal halte ich mich dabei an Regeln, dann wieder nicht. Erlaubt ist selbstverständlich alles.
So kann ich komplexe Gedankengänge in eine kompakte Form bringen. Das geschieht wie von selbst, als sei die Form dazu gemacht, das Denken zu verkürzen, schneller zu einem Ergebnis zu kommen.
Mich reizen außerdem Doppeldeutigkeit und Unsinn, die Verwendung alter Wörter, verschrobene Reime.

Gedichte müssen sich nicht reimen, sollen aber Spaß machen, auch wenn sie kein komisches Thema bedienen.
Komischerweise fliegen mir die Reime, wenn ich erst einmal begonnen habe, wie ein Schwarm Bienen im Kopf herum. Sobald ich spät abends noch an Gedichten arbeite, kann es mir passieren, dass mir die ersten Traumgedanken in gereimter Form begegnen.

Besonders mag ich das Elfchen, das so heißt, weil es aus elf Wörtern besteht und trotz seiner Zartheit recht kompakt sein kann.

Auf der Suche nach besonderen Wörtern, die sich für Gedichte manchmal besser eignen als für Prosa, bin ich auf eine Seite gestoßen, die Gedichteschreiber-innen interessieren könnte:

Poesie-Briefkasten

Der Briefkasten wird von der Künstlerin Katharina Schweissguth geleert und ihr habt die Chance, mit euren Gedichten öffentliche Aufmerksamkeit zu erreichen.

Die Adresse des Briefkastens lautet

Poesie-Briefkasten
Wirtstraße 17
81539 München

Zum Schluss ein paar  Wort-Kostbarkeiten. Vielleicht könnt ihr euch einen Reim darauf machen:

Schwindsucht
berauschen
Scharmützel
Notdurft
Flegel
eigentümlich
verwunschen

Euch allen einen Sonntagabend voller Müßiggang, ohne Vatermörder, dafür turtelnd vor einem törichten Film mit sanftmütigem Ausgang.  



Sonntag, 3. April 2016

Schreib!

Das ist der Titel einer Veranstaltung, die in der Bremer

Zentralbibliothek
Am Wall 201
28195 Bremen 

 am

Freitag, den 15. April 2016 von 14.00 - 18.00 Uhr

sattfindet.

Zehn Bremer Schreibgruppen stellen sich vor, Autor-innen halten Vorträge, Lesungen, Workshops, präsentieren sich an Infoständen.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und ihr trefft die Akteure im Wall-Saal und im Friedo-Lampe-Raum.

Wer mehr erfahren möchte, klicke bitte hier: Literaturhaus Bremen

Ich freue mich sehr auf diesen Aktionstag und bin als Besucherin dabei.

Samstag, 2. April 2016

In einem anderen Land ...

... oder schon auf einem neuen Planeten?

Oft frage ich mich, wie es Menschen ergeht, die aus einer anderen Kultur kommend Deutschland erreichen.
Was empfindet eine Frau, die selbstverständlich einen Schleier getragen und selten andere Kleidung auf der Straße gesehen hat, wenn ihr junge Mädchen in Tops und Miniröcken entgegenkommen?
Wie reagiert ihr Geruchssinn, das ästhetische Empfinden, sobald sie in den Auslagen der Supermärkte oder an anderen Orten mit Lebensmitteln konfrontiert wird, die im eigenen Land als unrein oder aus anderen Gründen als nicht essbar deklariert werden?
Wie schwer fällt es Eltern, ihren Kinder nicht die Bildung zu ermöglichen, die sie im eigenen Land in Friedenszeiten hätten bekommen können?
Was empfinden Menschen, die in einer bunten Kultur in einem schönen, sicheren Zuhause großgeworden sind und jetzt in einem grauen Plattenbau oder einem Zimmer im Übergangswohnheim landen, in dem niemand ihre Sprache spricht?

Wie geht es den Menschen, die einen Großteil ihres Lebens, ihrer Identität verloren haben und spüren, dass sie unerwünscht sind?

Das versuche ich zu ergründen, in Geschichten zum Beispiel und durch Kontakte mit unseren Gästen und neuen Mitbewohnern. Wahrscheinlich werde ich  nur einen Bruchteil verstehen. Immerhin.

Montag, 28. März 2016

Besondere Blogs

Es gibt Blogs und es gibt ausgezeichnete Blogs, schillernde, informative, spannende, wichtige.
Zwei davon stelle ich euch heute vor:

Maras Blog 'Buzzaldrins Bücher', buzzaldrins.de ist einer von diesen besonderen, deren Besuch sich immer lohnt! Egal, ob ihr etwas über Neuerscheinungen erfahren möchtet, Informationen zu unabhängigen Verlagen braucht oder etwas über Thommie Bayer, Sibylle Berg und viele andere Autor-innen im Interview erfahren möchtet, bei Mara werdet ihr gut und anspruchsvoll unterhalten.

Den zweiten Blog beschreibt Martina Pahr. Er ist recht frisch, ein direkter Nachkomme von martinapahr.de. Auch im besterblogderwelt.de tummeln sich interessante Informationen, und Martina scheut sich neben dem Lob nicht vor Kritik an Büchern, die sie ganz einfach schlecht findet.

Wenn ihr heute Abend also noch nichts vorhabt, ...

Einen schönen Start in die kurze Woche!

Donnerstag, 24. März 2016

Leipziger Buchmesse 2016

Ausgesprochen kurz war sie, die Leipziger Buchmesse, zu voll am Sonnabend. Den Sonntag habe ich mir gleich erspart. Zwei Wochentage mehr hätte ich gern gehabt und ein kühleres Hotelzimmer. Alles andere war hervorragend!

Um die großen Verlage habe ich gleich einen Bogen gemacht, weil sie sich immer und überall präsentieren können, die Autoren ohnehin sichtbar sind.
Auch die Stände der Selfpublisher haben mich nicht so sehr interessiert, weil ich nicht vorhabe, mich durch den Dschungel des Selbstverlegens zu kämpfen. Aber sie waren vertreten, haben sich selbstbewusst und mit Fachwissen präsentiert. Dieser Markt ist eindeutig in großer Bewegung und unaufhaltsamem Wachstum.

Mein Augenmerk lag auf kleinen Verlagen und Lesungen.

Das Literaturnetzwerk Traduki www.traduki.eu stellte sich mit südosteuropäischer Literatur vor und beschäftigt sich mit Flucht, Kriegsverbrechen, Kindern im Krieg und danach, aber auch mit Freundschaften und Frieden.

Das Netzwerk 'Bücherfrauen' www.buecherfrauen.de besteht seit mehr als 25 Jahren und unterstützt bei der Vernetzung, fördert die Gleichstellung von Mann und Frau, bietet Weiterbildungen an und ist, außer im Netz, in sechzehn Städten verteten.

Besonders spannend waren die unabhängigen Verlage und ihre Autor-innen für mich. Hier werden Bücher weniger in die Starre der Genre eingestuft, sondern nach der Wertigkeit eingängiger, berührender Sprache, interessanter Gedankengänge, der Entwicklung von Leben.
Der Verlag Klöpfer & Meyer drückt es so aus: "Bücher fürs Denken ohne Geländer."
Einer der Autorinnen dieses Verlages habe ich zugehört. Ulrike Schäfers Geschichten aus Nachts, weit von hier sind absolut lesenswert und ganz sicher für ein Denken ohne Geländer geeignet!

Gefallen haben mir auch die Bücher von open house www.openhouse-verlag.de
Wer etwas über die Autorinnen Babet Mader, Ingvild H. Rishoi und andere erfahren möchte, findet Leseproben und Inteviews auf der Verlagsseite.


An den Leipziger Nachmittagen konnte ich nur noch ein Rauschen im Kopf wahrnehmen, als hätte sich ein Schwarm Bienen dort festgesetzt. Darum habe ich es auch nicht mehr auf abendliche Lesungen geschafft. Reizüberflutung, schmerzende Füße, gebeugter Rücken!

Jetzt lese ich wieder gemütlich im Bett oder auf dem Sofa und sehe mir die vielen Gesprächsrunden, aufgezeichnet von verschiedenen Fernsehsendern, auf der Mediathek an. Ja, wahrscheinlich ein Frevel, macht aber nichts. Ich muss nicht überall persönlich dabeisein.


Dienstag, 1. März 2016

Schreiben gegen Rechts

schreiben-gegen-rechts
Die Blogparade, die Anna Schmidt vor ein paar Tagen ins Leben gerufen hat, unterstütze und teile ich sehr gern!

Susanne Haun schreibt nicht nur einen fabelhaften Blog, sie zeichnet vor allem so gut, dass ich mir ihre Bilder regelmäßig ansehe. Und im Augenblick zeichnet sie, auch inspiriert von Anna Schmidt, gegen Rechts.

Sonntag, 28. Februar 2016

Blaue Augen, rote Lippen

Es geht wieder einmal um Figuren im Roman oder auch in Kurzgeschichten und die Frage, wieviel Beschreibung nötig ist, um jemanden lebendig darzustellen. Jede Autorin, jeder Autor wird unterschiedlich mit dieser Frage und vor allem der Antwort umgehen.

In der bildenden Kunst ist ein Meister, wer mit wenigen Strichen den Charakter einer Person, einer Landschaft etc. herausarbeitet. Nicht anders ist es beim Schreiben.
Was sagen blaue Augen über ein Geschöpf aus? Erst einmal nichts, es sei denn, diese Figur ist die einzig blauäugige unter Millionen mit anderer Augenfarbe oder Eigenschaft.

Eventuell brauche ich als Autorin ein klares äußeres Bild meiner Protagonisten, aber müsen die Leser das gleiche vor sich haben? Kann ich es wagen, ihnen eigene Fantasie zuzugestehen?

Um eine Figur zu charakterisieren, genügen markante Kleinigkeiten, auch äußerliche, zum Beispiel das ungekämmte Haar, der Zwang, immer einen Hut zu tragen, sobald sie das Haus verlässt. Haar wie Kopfbedeckung müssen aber einen Sinn haben, sonst brauche ich weder das eine noch das andere zu erwähnen.
Die Figur denkt und spricht auf eigene Art, denkt vielleicht das Gegenteil von dem, was sie schließlich sagt. Mit gutem Grund, hoffe ich. Sonst lasst es.

Interessant sind Figuren, die entgegen unserer Annahme handeln. Um Spannung in ein Geschehen zu bringen, können wir mit Vorurteilen spielen und sie so in Frage stellen, den Geschichten eine unerwartete Wendung geben.

Weit ab von allen Regeln der Figurenentwicklung kann ich mich einfach fragen: Was macht einen Menschen für mich interessant? Wann komme ich ihm nahe?

Ein weiteres Hilfsmittel der Forschung ist natürlich das Lesen. Welche Person im Roman hat euch besonders berührt, und warum hat sie das getan?


Um den Figuren auf die Spur zu kommen und Antworten zu finden, laden Jana Hoffhenke und ich euch zu einem neuen Schreibkurs ein. Stattfinden wird er am
Montag, den 23. Mai von 18.00 bis 21.00 Uhr.
Dieses Mal treffen wir uns in Hastedt, im Büro des
Burgenwelt Verlags 
Hastedter Osterdeich 241 
28207 Bremen.

Die Kosten betragen 20,- Euro.

Eine schöne Woche mit interessanten Menschen und Geschichten wünsche ich euch.


Samstag, 20. Februar 2016

Erinnerungen

Wohl jeder von uns weiß, wie fragil sie sind, die Erinnerungen an eine vergangene Zeit.

Als mein Sohn klein war, wusste ich sicher, dass ich keine Minute mit ihm je vergessen würde, hatte sein erstes Lächeln gespeichert, jeden Laut, alle Fortschritte seiner Entwicklung.
Vielleicht sind diese Besonderheiten noch immer in meinem Hirn verankert, doch leider kann ich sie nicht ohne Weiteres abrufen.
So geht es uns mit vielen Begebenheiten. Darauf, dass sich jeder von uns subjektiv erinnert, gehe ich nicht ein. Sehr wohl aber auf das Festhalten. Wer weiß, wann ich diese besonderen Momente oder Abläufe benötige, für eine Geschichte zum Beispiel?
Darum habe ich mir vorgenommen, in besonderen Situationen Notizen zu machen. Aber nicht nur mein eigenes Erleben interessiert mich. Schließlich erfahre ich nur einen Bruchteil dessen, was möglich ist. Ein paar meiner Freunde haben sich schon bereit erklärt, mir Stichworte für meine Notizen zu liefern. Und vielleicht habe ich irgendwann einen Schatz, aus dem ich mich bei Bedarf bedienen kann.
Ist das auch eine Idee für euch?

Ein erlebnisreiches und kreatives Wochenende!

Freitag, 5. Februar 2016

Masken

Im letzten Beitrag habe ich über Gesichter geschrieben, deren Bilder ich zusammenklaube, um genügend Material für Geschichten zu haben.

Eines dieser Gesichter-Bilder wollte ich verändern, weil sich auch meine Figur im Roman ändert - innerlich wie auch im Ausdruck und Aussehen. Also habe ich ein paar Filz- und Buntstifte gezückt und meiner künstlerischen Ambition Raum gegeben. Mit dem Ergebnis, dass mein tatsächlich kunstbewanderter Freund voller Entsetzen anbot, mich zu unterstützen und die Figur auf dem Bild so zu gestalten, dass sie noch erkennbar, aber dennoch zu einer neuen, bzw. älteren Person wird. Danke!

Das, was ich selbst fabriziert hatte, war für meine Zwecke ungeeignet, allerdings so skurril, dass ich Lust auf mehr bekam. Unschuldige wollte ich jedoch nicht verhunzen, und so habe ich eigene Bilder benutzt. Mit dem Überzeichnen ist das Rad natürlich nicht neu erfunden. Ich glaube mich zu erinnern, dass meine Freundinnen und ich schon vor etwa 40 Jahren populäre Personen in Zeitschriften auf diese Art und von Kunstpädagogen angeregt, auffrischen durften. Und auch damals war das nicht neu.

Jetzt aber zu den Ergebnissen, die gleichzeitig als Anregung dienen können: Kreiert eine Figur - ob extrem oder mit zartem Pinselstrich, sei euch überlassen.


















Schön sind sie wahrlich nicht, aber spaßig allemal, eventuell ja schon als Vorschau brauchbar. Und außerdem zählen die inneren Werte, über die ich mich vornehm ausschweige.




Ach so, Vergleichsfotos sind vielleicht doch angebracht, bevor jemand auf die Idee kommt, rechts und links sei schon die Gegenüberstellung.


Euch ein kreatives Wochenende!
Das werde ich auch haben, treffe mich mit anderen Autorinnen. Jede von uns schreibt an einem längeren Text. Ein Vorteil der Gruppe: Wir lesen uns gegenseitig vor und bekommen so gleich eine Rückmeldung. Das ist schriftstellerisches Gold!







Samstag, 30. Januar 2016

Geschichten-Gesichter

In den letzten Tagen habe ich gesucht, und zwar nach Gesichtern für meine Figuren, die im neuen Roman eine Rolle spielen. Mir fehlt nämlich die Vorstellungskraft, das Äußere einer Figur ausschließlich im Kopf zu entwickeln und es dann eine ganze Romanschreibstrecke lang nicht zu verlieren. Handelt es sich um Nebenfiguren, ist das Aussehen oft unerheblich. Allerdings muss, sobald äußere Beschreibung auftaucht, der Anfang mit dem Ende übereinstimmen. Die blonde Nachbarin kann nur nachdunkeln, wenn sie ihre Haare färbt, nicht aber, weil ich als Schriftstellerin unaufmerksam bin.

Auf der Seite www.fotocommunity.de habe ich jede Menge Porträts entdeckt. Die meisten waren unbrauchbar für meine Zwecke, aber ein paar interessante Gesichter habe ich herausgesucht, ausgedruckt und ausgeschnitten. Wenn ich sie nicht alle gleich gebrauchen kann, sind sie vielleicht später von Wert.
Porträts, Bewegungsbilder, Landschaften begegnen euch jeden Tag in Zeitungen, Kalendern, auf dem Bildschirm oder sogar im eigenen Fotoalbum. Wenn ihr euch von einer Darstellung angezogen fühlt, hebt sie auf. Vielleicht entsteht eine Geschichte daraus.

Jetzt muss ich die von mir ausgewählten Bilder meinen Romanfiguren zuordnen. Das funktioniert nicht immer auf Anhieb. Auch wenn mir ein Porträt gut gefällt, kann es sein, dass ich mich auf die Story bezogen nicht damit anfreunden kann, sich immer wieder eine andere Vorstellung davorschiebt. Deshalb würde ich gern zeichnen können.
Die meisten Romanautoren kommen, glaube ich zumindest, ohne diese kleine Stütze aus. Ich übe dann mal.

Ein schönes Wochenende!

Samstag, 23. Januar 2016

Was machen die Figuren ...

aus meinen Geschichten, nachdem ein Buch abgeschlossen ist?
Das habe ich mich gefragt, als ich auf der Suche nach neuem Stoff war. Zwar gab es eine Story, die geschrieben werden sollte, hübsch konstruiert und in groben Zügen schon fertig, aber nicht überzeugend.

Natürlich braucht eine Schriftstellerin ein neues Buch, wenn das eine auf dem Markt ist, muss im Gespräch bleiben, soll möglichst einmal im Jahr etwas Neues hervorzaubern.
Sagt wer? Der Markt? Bin ich davon abhängig oder will ich das sein? Nein.
Also vergesse ich den Druck und die konstruierte Geschichte, die mich nicht wirklich anspringt, sondern eher langweilt.
Was mich dagegen nicht langweilt ist diese Figur, über deren Werdegang ich mir dauernd Gedanken mache - ob ich will oder nicht.
Dann ist also klar, wo meine nächste Aufgabe liegt. Ich werde sie wiedersehen, mich mit ihr unterhalten, sehen, welche Verbindung wir erneut miteinander eingehen können.
Um wen es sich handelt, ist selbstverständlich ein Geheimnis.

Und eine Schreibanregung für euch. Vielleicht habt auch ihr einen Charakter in der Schublade liegen, der noch einmal zum Leben erweckt werden möchte - in einem anderen Kontext oder weiterführend.
Viel Spaß beim wochenendlichen Spinnen.

Montag, 18. Januar 2016

Kunst von Susanne Haun

Zusammen mit Thomas Bühler und Nina Marxen befindet sich Susanne Haun
IM RAUSCH DER FREIHEIT.
So nennen die drei Künstler ihre Ausstellung, deren Eröffnung am 5. Februar um 19.00 Uhr in der
Green Hill Galery
Grünberger Str. 13
10243 Berlin
stattfindet.
Allein die Einladungskarte ist zum Niederknien!

Wer denn mal gucken möchte: susannehaun.com

Samstag, 9. Januar 2016

Am Ende der Fragen

Das war einem Marathon schon recht ähnlich - vermute ich, denn einen gelaufen, geschwommen, gefahren bin ich noch nicht. Jetzt geht es in die letzte Runde und für die, die es noch nicht mitbekommen haben: Chris vom Blog Booknerds hat auf seiner Seite Fragen gestellt, die jeder beantworten, kürzen, erweitern kann. Den kompletten Katalog gibt es hier:
www.booknerds.de/2015/10/deretwasanderefragebogen.

Meine Antworten findet ihr auf diesem Blog unter dem Label 'ausgesprochen'.
Und jetzt kommt

Runde 5 - ein paar Sätze zum Vervollständigen 

- Amazon ist ...
überbewertet.

- In meinem Wohnort ...
lebe ich wegen der Überschaubarkeit und des Grüns und natürlich der Menschen. Manche von ihnen werden als wortkarg bezeichnet. Ich nicht, bin woanders geboren.

- Ein Autor schreibt Bücher, weil ...
 er es kann oder können sollte? Weil er ein Thema hat, dass er bearbeiten will!

- Marcel Reich-Ranicki fand ich ...
auch überbewertet.

- Hysterisierung und Pathetisierung in der Literatur ...
Hysterie und Pathos, tja, muss man ja nicht lesen. Kommt das jetzt öfter vor, weil das Lektorat fehlt oder mangelhaft ist? Oder ist es gar der Zeitgeist? Und wie genau definiert sich Literatur? Hüten wir uns auf jeden Fall vor Hysterie und Pathos! 

- Was ich im Literatur-/Film-/Serienbusiness niemals verstehen werde, ist ...
wenn gar nicht oder zu viel gestrichen wird, Filme genau 90 Minuten dauern müssen, das Cover nicht zum Buch passt, Lektoren abgeschafft werden, weil die ohnehin schlecht bezahlten noch zu teuer sind, ein paar Ketten den Markt bestimmen, Genres wichtiger sind als Inhalte ... und noch viele Seiten mehr.

- Ich würde unheimlich gern eine Literatur-Diskussionsrunde mit folgenden Personen sehen:
Yann Queffélec, Matthias Brandt, Simone de Beauvoir (wünschen darf ich doch, oder?), Irmgard Keun (wenn wir schon einmal beim Wünschen sind), Hanns-Josef Ortheil, Corinna Harfouch, Peter Härtling, Sebastian Koch, Ingrid Noll, Robert Gernhardt, Matthias Glasner, Stephen King, Gudrun Pausewang, George Orwell, Doris Dörrie, Otto Dix, Michael Haneke, Astrid Lindgren, ....
Nicht alle gleichzeitig bitte, jede Woche ein paar, inclusive der Auferstandenen.

- Wie kann man eigentlich nur solch ein Kultursnob sein wie ...
Ich habe gerade keinen Namen auf der Zunge, nur mehrere weit hinten im Kopf und da komme ich gerade nicht dran.

- Ich fände es großartig, wenn Fritzi Haberland auf meinem Blog einen Gastbeitrag schreiben würde.


- Ich würde Yann Queffeléc gern mal fragen, ob er mir einen Einblick in seine Figurenplanung gewährt.

Ich würde Doris Dörrie gern mal sagen, dass ich Arbeit großartig finde.

Damit wünsche ich euch einen schönen Sonnabend!

Freitag, 8. Januar 2016

Mit Chris in die 4. Runde

Chris vom ausgesprochen interessanten Blog Booknerds stellt Fragen, ich antworte. Und ihr könnt das auch - auf dem eigenen Blog oder in seinem:
www.booknerds.de/2015/10/deretwasanderefragebogen.

Wir gehen derweil in

Runde 4 - Drei Dinge, die ...

... das Schreiben schreibenswert machen:
Ich kann Erlebtes, Geträumtes, Herbeigewünschtes bunt verpacken und erzählen.
Kontakte zu Menschen, die ähnlich arbeiten, ergeben sich durch den Blog, in Schreibgruppen, bei Lesungen.
Ich habe Erfolgserlebnisse, auch dadurch, dass das Schreiben eine Befriedigung ansich darstellt.

... dir bei manch anderem Blog mächtig auf die Nerven gehen:
Das ist die täglich mehrfache Eigenwerbung.
Viel mehr fällt mir nicht ein, denn Blogs, die mich dauernd nerven würden, sehe ich mir nicht an.

... du dir bei deinem eigenen Blog schon ewig vorgenommen, aber noch nie verwirklicht hast:
Hochwertig literarisches Arbeiten,
qualitativ gute Fotos,
einen anderen Anbieter.

... dir das Lesen spontan madig machen:
Es ist weder Tee noch Schokolade im Haus. (Im wirklichen Leben kommt das allerdings nicht vor, hah! Und außerdem habe ich gar kein Haus, sondern eine Wohnung.)
Lärm hält mich vom Lesen ab und natürlich ein Mangel an Büchern, die mich in dem Moment, in dem ich lesen möchte, brennend interessieren.

... du gern als Ausrede nutzt, nur um mehr Zeit zum Lesen zu haben:
Wieso, ich habe doch erst vor vier Wochen geputzt. Muss das schon wieder?
Ich glaube, ich werde krank und muss ins Bett.
Tja, es sieht wirklich nach sintflutartigem Regen, Orkanböen und Blitzeis aus. Schade aber auch. Ich hätte den Spaziergang wirklich gern mit dir gemacht, aber unter diesen Voraussetzungen, ...

... nicht so wichtig sind wie dein Blog:
Kochen, putzen, bügeln.

... dir definitiv wichtiger sind als dein Blog:
Das Schreiben von Kurzgeschichten ist mir wichtiger, die Entwicklung meines zweiten Romans, die Kurse bei Jutta Reichelt.

Mit diesem schönen Hinweis auf Juttas Blog und ihre inspirierenden Kurse verabschiede ich mich für heute.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Schnee

Ja, der liegt. Sogar in Bremen und heute noch sicher. Wie es in den nächsten Tagen aussieht, male ich mir besser nicht aus. Doch jetzt ist er da, schimmert in der Dunkelheit, auf manchen Flächen unberührt.
Ist es nicht erstaunlich, welche Faszination Schnee ausübt? Fallenden Flocken oder die, die nass gegen Scheiben klatschen, auf der Zunge zergehen, im Licht der Scheinwerfer wirbeln.
In einigen Wochen sind viele dieser Sinneseindrücke verblasst, wenn sie überhaupt wahrgenommen wurden.

Schneefledermaus? Flederschneemaus? Schneezauberer? ...


Darum gebe ich euch hier eine Anregung fürs Schreiben. Notiert euch, was ihr hört, spürt, riecht, schmeckt, um es später verwenden zu können. Wer kann sich schon bei 30°C im Schatten an knackende, froststarre Äste erinnern, den Duft der Luft kurz vor dem Schneefall ahnen? Vielleicht wollt ihr aber im Schwimmbad braten und gleichzeitig eine Winterszene beschreiben.

Schneemann oder Schneefrau?


Nicht nur der Winter bietet Gelegenheiten, Sinneseindrücke zu bewahren, zu jeder Jahreszeit sowie im Urlaub, auf Festen, bei Trennungen, Begegnungen und in vielen anderen Momenten könnt ihr das Besondere - zumindest schriftlich - festhalten.

Mittwoch, 6. Januar 2016

Max Frisch ...

... und Rolf Dobelli sind nur zwei von denen, die Fragen stellen. Bringen die Antworten mir mein Selbst näher? Erhöht meine Ehrlichkeit (mir selbst gegenüber) meine schriftstellerischen Qualitäten? Komme ich gar auf neue Ideen für ausgesprochen gute Geschichten?

Im Klappentext zu Rolf Dobellis "Wer bin ich? - 777 indiskrete Fragen" ist zu lesen, dass sich jeder mindestens einmal im Leben diesen Fragen gestellt haben müsse. "Zur diskreten Selbstforschung oder als amüsantes Gesellschaftsspiel."
Dabei bin ich ganz und gar nicht der Meinung, dass meine Antworten für jeden bestimmt sind. Die Vorstellung, in einer mehr oder weniger fröhlichen Runde zu sitzen, um indiskrete Fragen zu beantworten, ist mir eher unangenehm. Andere Fragen dagegen erscheinen mir so harmlos, dass sie mir keine Probleme bereiten. Mir nicht, vielleicht aber einem anderen im Raum.

Wie ist das mit den Fragen - ist jede erlaubt? Ist es in Ordnung, die Antwort zu verweigern oder impliziert das schon die Antwort?

Max Frisch möchte im ersten Teil des "Fragebogen" wissen, ob ich leichter ein Kollektiv oder eine bestimmte Person hasse und außerdem, ob ich lieber allein oder in einem Kollektiv hasse.
Den zweiten Teil widmet er der Ehe. Ich stelle mir beim Lesen Paare vor, die nett beieinander sitzen und ehrlich antworten. Sollte auch Max Frisch die Vorstellung eines Gesellschaftspiels gehabt haben, stand sicher ein Pakt mit mehreren Anwaltskanzleien im Hintergrund. Familien- und Scheidungsrecht.

Dagegen sind die Fragen der Booknerds, die am Wochenende abschließend beantwortet werden, nicht indiskret genug, um einen Bogen darum zu machen. Ein bisschen öffentliche Ehrlichkeit kann auch ich mir leisten.

Samstag, 2. Januar 2016

Fragerunde 3

Dieses Mal sind die Fragen ausgesprochen schwierig, sodass ich trotz großer Mühe nicht erschöpfend antworten kann und ganz einfach einige auslasse. Dauernd "weiß nicht" zu schreiben und zu lesen macht schließlich keinen Spaß. Um-gestellt hat diese kniffligen Fragen Chris vom Blog Booknerds.

Runde 3 - Zur Entspannung. Du als Konsumentin: 

- Gab es schon einmal einen Protagonisten in einem Buch oder eine Figur in einem Film oder einer Serie, und du dachtest: Verflucht, kennt der Autor mich?
Ich erinnere mich nicht. Das wäre mir auch ziemlich unheimlich.

- Welches ist dein peinlichstes Lieblingsbuch/dein peinlichster Lieblingsfilm/deine peinlichste Lieblingsserie?
Diese Frage nicht zu beantworten wäre feige. Also gut ...
Ganz und gar heimlich habe ich mir früher die Serie 'Berlin, Berlin' angesehen. Aber so schlimm war die nicht, oder?
Dann lese ich manchmal und noch viel heimlicher Frauenmagazine, und zwar beim Friseur. Aber da ist es ein Muss. Finde ich.
Mittlerweile (oder schon immer?) befinden sich ganz viele Tatort-Ausstrahlungen auf der Liste der Peinlichkeiten.  
Aber ganz im Vertrauen: Wenn ich in der Lage wäre, so ein Drehbuch oder solche Artikel zu schreiben, wäre mir das kaum peinlich.
Richtig schlimm, schon gesehen, aber nicht durchgehalten sind solche Serien wie 'Rote Rosen'. Aber wer bin ich, dass ich über den Geschmack anderer urteile?

- Welches war das frustrierendste Buchende/Filmende/Serienfinale für dich? Wie hätte es ausgehen sollen?
Mir fällt kein konkrtes Werk ein. Allgemein ist es aber so, dass mich enttäuscht, wenn ein Ende vorhersehbar und einfach ist. Oder wenn mir Protagonisten so nahe gekommen sind, dass ich völlig entsetzt bin, wenn sie sterben oder hoffnungslos scheitern, ohne das es die Möglichkeit einer anderen Lösung gibt. In dem Fall möchte ich die Geschichte am liebsten neu bzw. weiterschreiben. Eine gute Schreibanregung übrigens.

- Wenn dein Leben oder deine persönliche momentane Situation als Buch oder Film veröffentlicht würde: Wie heißt das Buch oder der Film?
Spiele im Sand
Neue Ufer
Das Experiment
Vier Wände und das, was dahinter ist
Mir fällt noch sehr viel mehr ein, aber den Rest hebe ich mir für meine Memoiren auf.

- Welches Buch ... hat dich derart beschäftigt und aufgewühlt, dass du tagelang an kaum etwas anderes denken konntest?
1984 von George Orwell,
Barbarische Hochzeit von Yann Queffélec

Hast du schon einmal einer Figur aus einem Buch ... nachgeeifert? Oder wurdest du hierdurch zu einer Handlung/Tat inspiriert?
In meiner Kindheit gefielen mir alle Figuren, die einen eignen Hund hatten. Den wollte ich auch und unbedingt! Außerdem hätte ich am liebsten mit Astrid Lindgrens Kindern auf Saltkrokan gelebt oder wäre gern in einem Internat oder auf einem Pferdehof aufgewachsen. Das waren damals die beliebten Kinderbuch-Themen.
Später gab es eine Figur in Buch und Film, die mich als etwa 14jährige fasziniert hat, und zwar war das Christiane F. aus 'Wir Kinder vom Bahnhof Zoo'. Natürlich konnte ich mir das Leben auf der Straße nicht einmal annähernd vorstellen und doch hat es mich magisch angezogen.
Danach waren es Bücher von und über Frauen, die den Weg der Selbständigkeit auf verschiedenen Wegen gegangen sind. Die habe ich mir zum Vorbild genommen und sie inspirieren mich manchmal  auch heute noch.

Das war die dritte Runde und bis auf eine einzige konnte ich doch alle Fragen beantworten. Die Idee/Erinnerung oder was auch immer nötig ist, kommt schließlich oft beim Schreiben selbst.

Freitag, 1. Januar 2016

Weiter mit der Fragerei

und den ausgesprochenen, nein aufgeschriebenen, aber ausgesprochen ehrlichen Antworten.

Wieder geht es um den Fragebogen von Booknerds, selbst nachzulesen hier:
http://www.booknerds.de/2015/10/deretwasanderefragebogen

Runde 2 - Gemischte Fragen ...

- Stell dir vor, man böte dir an, deinen Blog oder zumindest deine Internetadresse für einen ordentlichen Batzen Geld zu verkaufen. Was würdest du tun?
Da ich befürchten muss, dass jemand in meinem Namen Dinge tut, von denen ich nicht möchte, dass man sie in meinem Namen tut, ... nein! Ich bin sicher ohne dieses Geld glücklicher und erinnnere hier noch einmal an Teil 1, in dem ich von einem Leben unter löchrigem Dach geträumt habe.

- Geld verdienen mit deinem Blog - wie weit würdest du gehen?
Wahrscheinlich nicht einmal bis zur nächsten Ecke. Hinter der dann Betrug, Knebelverträge, die Werbemafia lauern. Ich empfehle lieber freiwillig, z.B. Bücher, die mir gefallen. Und wenn ich doch irgendwann meine Fingerspitzen in ein Spülmittel tauche und mich dabei filmen lasse, erinnert mich ruhig an meine heutigen Worte. Mir wird schon eine Ausrede einfallen.

- Hast du schon mal heimlich ein Buch gelesen/einen Film gesehen/eine Serie geschaut, obwohl du eigentlich sagtest: "Den Mist? Never ever!"?
Selbstverständlich!

- Liest du dich selbst gern?
Manche Passagen ja, andere lassen mich auch schon mal im Boden versinken. Also lese ich mich nicht so oft. Hin und wieder muss ich aber, wenn nämlich eine Lesung auf dem Programm steht oder ich meine Texte redigiere. Bei Letzterem habe ich immerhin die Chance, alles besser zu machen - verpasse ich aber manchmal.

- Man lobt dich für deine Beiträge oder gar für deinen ganzen Blog total in den Himmel. Wie gehst du mit diesem Lob um?
Ich wäre irritiert, weil ich durchaus in der Lage bin, meine Leistung selbst und realistisch einzuchätzen. Glaube ich. Ein überschwängliches Lob ist nett, lässt mich aber nicht zu Höhenflügen aufbrechen. (Herrje, diese Abgeklärtheit!)

- Man attestiert dir aufgrund einer Kritik keine Ahnung. Wie reagierst du auf so etwas?
Es kann mir durchaus passieren, dass ich mich äußere, obwohl ich nicht genügend Ahnung habe. Das empfinde ich aber nicht als Katasrophe. Nicht jede Meinung kann fachlich fundiert sein. Es gibt ja auch noch andere Kriterien, gerade beim Lesen von Büchern. Wenn ich der Meinung wäre, ein gutes Fundament zu haben, würde ich den Kritiker natürlich fragen, warum er mich für ahnungslos hält.

- Man wirft dir als Blogger/Journalist vor, du übtest deine Arbeit nur aus, um möglichst viele Rezensionsexemplare abzugreifen. Wie begegnest du diesem Vorwurf?
Mit einem Lächeln, einem wissenden.

- Ein Autor oder Verlag verlangt von dir, deine Rezension abzuändern oder gar zu löschen. Wie wirst du handeln?
So etwas kommt vor? Das ist ja lächerlich! Vielleicht haben Autor/Verlag Interesse an einer Diskussion? Sonst antworte ich mit einem Lächeln und selbstverständlich wieder mit einem wissenden.

- Der Autor/Verlag droht mit einer Klage, wenn du die Rezension nicht löschst. Und nun?
Was habe ich denn bloß geschrieben? Das muss ja ein absolut blödsinniger Verriss inclusive persönlicher Beleidigungen sein! Und das kann ich mir nicht vorstellen. Wie ist es denn überhaupt um die freie Meinungsäußerung bestellt? Oh nein, wie lästig! Muss ich mir jetzt einen Anwalt nehmen? Wie im Fernsehen, in dieser Serie, die ich nie und nimmer ...

- Hast du bei Rezensionen schon mal geschummelt (beispielsweise das Buch nicht zu Ende gelesen und trotzdem eine Rezension geschrieben)?
Oh, ich bin gerade kurz davor und habe ein total schlechtes Gewissen, schaffe es aber einfach nicht, dieses Buch bis zum Ende zu lesen. Und nun?

- Sind Zugriffszahlen/Like-Zahlen und Followerzahlen wichtig für dich? Wie wirken sie sich hinsichtlich Motivation auf dich aus?
Ja, wichtig! Wenn gar niemand mit Wohlwollen liest, brauche ich nicht zu schreiben. Dann kann ich auch reiten lernen oder Tennis oder klöppeln oder Eishockey oder sonstetwas. Vielleicht kommt es ja noch einmal so weit. Ich nehme gern frische Beschäftigungsvorschläge entgegen.

- Liest du auf dem Klo?
Nein, dafür habe ich keine Zeit. Da mache ich Sudoku. (Das war jetzt aber ein Scherz!)

Runde 3 bis 5 folgen demnächst im noch frischen 2016.