Donnerstag, 24. März 2016

Leipziger Buchmesse 2016

Ausgesprochen kurz war sie, die Leipziger Buchmesse, zu voll am Sonnabend. Den Sonntag habe ich mir gleich erspart. Zwei Wochentage mehr hätte ich gern gehabt und ein kühleres Hotelzimmer. Alles andere war hervorragend!

Um die großen Verlage habe ich gleich einen Bogen gemacht, weil sie sich immer und überall präsentieren können, die Autoren ohnehin sichtbar sind.
Auch die Stände der Selfpublisher haben mich nicht so sehr interessiert, weil ich nicht vorhabe, mich durch den Dschungel des Selbstverlegens zu kämpfen. Aber sie waren vertreten, haben sich selbstbewusst und mit Fachwissen präsentiert. Dieser Markt ist eindeutig in großer Bewegung und unaufhaltsamem Wachstum.

Mein Augenmerk lag auf kleinen Verlagen und Lesungen.

Das Literaturnetzwerk Traduki www.traduki.eu stellte sich mit südosteuropäischer Literatur vor und beschäftigt sich mit Flucht, Kriegsverbrechen, Kindern im Krieg und danach, aber auch mit Freundschaften und Frieden.

Das Netzwerk 'Bücherfrauen' www.buecherfrauen.de besteht seit mehr als 25 Jahren und unterstützt bei der Vernetzung, fördert die Gleichstellung von Mann und Frau, bietet Weiterbildungen an und ist, außer im Netz, in sechzehn Städten verteten.

Besonders spannend waren die unabhängigen Verlage und ihre Autor-innen für mich. Hier werden Bücher weniger in die Starre der Genre eingestuft, sondern nach der Wertigkeit eingängiger, berührender Sprache, interessanter Gedankengänge, der Entwicklung von Leben.
Der Verlag Klöpfer & Meyer drückt es so aus: "Bücher fürs Denken ohne Geländer."
Einer der Autorinnen dieses Verlages habe ich zugehört. Ulrike Schäfers Geschichten aus Nachts, weit von hier sind absolut lesenswert und ganz sicher für ein Denken ohne Geländer geeignet!

Gefallen haben mir auch die Bücher von open house www.openhouse-verlag.de
Wer etwas über die Autorinnen Babet Mader, Ingvild H. Rishoi und andere erfahren möchte, findet Leseproben und Inteviews auf der Verlagsseite.


An den Leipziger Nachmittagen konnte ich nur noch ein Rauschen im Kopf wahrnehmen, als hätte sich ein Schwarm Bienen dort festgesetzt. Darum habe ich es auch nicht mehr auf abendliche Lesungen geschafft. Reizüberflutung, schmerzende Füße, gebeugter Rücken!

Jetzt lese ich wieder gemütlich im Bett oder auf dem Sofa und sehe mir die vielen Gesprächsrunden, aufgezeichnet von verschiedenen Fernsehsendern, auf der Mediathek an. Ja, wahrscheinlich ein Frevel, macht aber nichts. Ich muss nicht überall persönlich dabeisein.


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